Präventionsexperte zu Gast bei der Lebenshilfe in Dinslaken

Niklas Busskamp von Drogenberatung der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken war jetzt zu Gast bei der Lebenshilfe in Dinslaken. Der Präventions-Experte beriet die Mitarbeitenden der Lebenshilfe zu den Themen Sucht, Konsum und motivierende Gesprächsführung. Das Hauptthema der Veranstaltung war der Umgang mit konsumierenden Menschen, insbesondere mit Menschen, die eine Behinderung haben. Es ging unter anderem um Ressourcenorientierung, Gesprächsführung und um Stress und Stressmanagement. Zudem gab der Experte Informationen zu verschiedenen Substanzen, wie Sucht entsteht und was Sucht bedeutet.

Die Lebenshilfe bietet offene Hilfen für Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene mit geistiger, körperlicher oder mehrfacher Behinderung an. Ziel der Einrichtung ist es, Klient*innen und deren Angehörige zu unterstützen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Förderung einer selbstbestimmten Lebensführung der Klient*innen sowie auf der Entlastung der Angehörigen.

Foto: Das Team der Lebenshilfe mit Niklas Busskamp (3.v.re.) von der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken

Geplante Neuregelung gefährdet die Existenz von Betreuungsvereinen

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) äußert scharfe Kritik an dem aktuellen Referentenentwurf zur Neuregelung des Vormünder- und Betreuervergütungsgesetzes (VBVG). Der Entwurf, der ab 2026 in Kraft treten soll, sieht eine Anpassung der Vergütungsstruktur vor, die nach Ansicht der BAGFW die finanzielle Situation der Betreuungsvereine in Deutschland weiter verschärfen wird.

„Die vorgesehenen Vergütungen gefährden die Arbeitsfähigkeit der Betreuungsvereine. Denn sie reichen nicht aus, um die strukturellen Defizite der Vereine zu beheben, die durch langjährige Unterfinanzierung entstanden sind“, betont Michael Groß, Präsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. „Als Diakonie Deutschland haben wir eng mit der BAGFW zusammengearbeitet und gemeinsam im Oktober Stellungnahmen versendet und veröffentlicht. Unser aller Anstrengungen haben etwas gebracht: beim federführenden Bundesjustizministerium sind die Proteste sehr wohl und gut angekommen“, so Frau Dr. Mussgnug, Diakonie Deutschland.

Die gegenwärtige politische Lage schafft nun allerdings auch für das Thema Betreuervergütung ganz neue Rahmenbedingungen. In der noch verbleibenden Zeit bis zum Wahltag am 23.2. ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass das VBVG nicht zu den Vorhaben gehört, die noch oder gar in substantiell verbesserter Form durch den Bundestag gehen. Der Referentenentwurf und das Gesetzgebungsvorhaben wird damit am Ende der Legislaturperiode im Februar 2025 der sog. Diskontinuität anheimfallen und sich erledigen. Um sicherzugehen, dass die Betreuervergütung nach Auslaufen des Inflationsausgleichs Ende 2025 nicht wieder auf das Niveau von 2019 zurückfällt, gibt es nun die folgende Möglichkeit: Die Justizminister der Länder können im Bundesrat eine Gesetzgebungsinitiative einbringen, das Thema zeitnahe aufzugreifen und eine Regelung anzuschieben, die spätestens zum 1.1.2026 in Kraft treten müsste. Es gibt offenbar Länder, die die Not der Betreuungsvereine und Betreuer sehen und zu einer solche Initiative bereit sind.

Diese Möglichkeit greift das Aktionsbündnis „Vergütung rechtlicher Betreuung“ bei seiner Kundgebung am 28.11. auf. Es wird die Länder auffordern, eine solche Regelung zu initiieren und ab 2026 eine kostendeckende Vergütung für Betreuer sicherzustellen. So formuliert es auch der hier beigefügte Aufruf, den das Bündnis bei seiner Kundgebung der Vorsitzenden der Justizministerkonferenz, Kathrin Wahlmann, die Justizministerin von Niedersachsen, übergeben wird.

 

Geschäftsführerinnen treffen Ministerpräsidenten

Vernetzungsarbeit ist gerade im sozialen Bereich besonders wichtig. Deshalb waren beiden Geschäftsführerinnen der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken, Alexandra Schwedtmann und Nicole Elsen-Mehring , diesmal  auf der Lokalrunde, ein Abend mit Ministerpräsident Hendrik Wüst, im Zeloh in Dinslaken zu Gast. Dort ging es darum sich gut zu vernetzen und sich mit anwesenden Personen aus Politik und Gesellschaft auszutauschen.

Foto 1: Alexandra Schwedtmann, Hendrik Wüst, Nicole Elsen-Mehring

Foto 2: Alexandra Schwedtmann, Ingo Brohl, Nicole Elsen-Mehring

Foto 3: Alexandra Schwedtmann, Charlotte Quick, Nicole Elsen-Mehring

 

„Es ist wichtig, dass wir gemeinsam die Probleme aufzeigen, die Menschen in unserer Region direkt betreffen“

Die vorliegenden Haushaltsentwürfe des Bundes und Landes NRW für 2025 enthalten weitreichende und schwerwiegende Kürzungen im sozialen Bereich wie noch nie zuvor.

Die Sparvorhaben der Bundes- und der Landesregierung gefährden insbesondere das zivilgesellschaftliche Engagement in Deutschland und zahlreiche gesellschaftspolitische Programme: Kürzungen sind unter anderem bei den Freiwilligendiensten, in der Demokratieförderung und in der Kinder- und Jugendarbeit vorgesehen. Daneben sind beispielsweise Maßnahmen zur Armutsbekämpfung und für sozialen Zusammenhalt, die Familienbildung und –beratung, die Verbraucher- und Schuldnerberatung, die Aids- und Suchthilfe, Leistungen im Bereich der Altenhilfe und Pflege und Projekte für Menschen mit Behinderung betroffen. Der Schutz vor Gewalt von Frauen sowie entsprechende Unterstützungssysteme sollen ebenfalls zurückgefahren bzw. der dringend notwendige Ausbau von Präventions- und Schutzangeboten zurückgestellt werden. Signifikante Kürzungen sind auch in den Bereichen Flucht, Migration und Integration sowie und der Eingliederung in Arbeit und beim Bürgergeld geplant.

Die Haushaltsplanungen des Bundes und Landes wirken sich auch auf die kommunalen Haushalte und ihre Sozialplanungen aus.

Die Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände (AGW) im Kreis Wesel ist zutiefst besorgt über den in Teilen bereits erkennbaren Abbau des Sozialstaates und hat deshalb alle Bundestags-  und Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Wesel sowie den Landrat, Ingo Brohl, zu einem Gespräch eingeladen. Ziel des Treffens war es, die möglichen Auswirkungen der Sparpläne auf die soziale Infrastruktur und die Angebote im Kreis Wesel vor Ort aufzuzeigen und die Abgeordeneten aufzufordern, sich in den kommenden Haushaltsberatungen für eine Kurskorrektur einzusetzen.

„Es ist wichtig, dass wir gemeinsam die Probleme aufzeigen, die Menschen in unserer Region direkt betreffen – von der Kita über Jugendarbeit über die Pflege bis hin zu Beratungsdiensten,“ betonte Andreas Fateh, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege Kreis Wesel. „Wir hoffen, dass dieses Gespräch zu der Erkenntnis führt, dass die Finanzierung der sozialen Arbeit als Investition in die Zukunft und den gesellschaftlichen Zusammenhalt  weiterhin gesichert werden muss um die dringend benötigten sozialen Angebote auch weiterhin aufrechtzuerhalten.“

Alle Vertreter*innen der Wohlfahrtsverbände Kreis Wesel betonen dabei die Dringlichkeit der Situation: „Es geht nicht nur um Zahlen und Budgets, sondern um Menschen, die auf diese Unterstützung angewiesen sind. Die Kürzungen gefährden nicht nur Arbeitsplätze, sondern vor allem die Lebensqualität vieler Bürger*innen und den Zusammenhalt in  der Gesellschaft hier im Kreis”.

Der Einladung gefolgt waren die Bundestagsabgeordneten Jan Dieren (SPD) und Ulla Schauws (Bündnis 90/Die Grünen), der Landtagsabgeordnete René Schneider (SPD) und der Landrat des Kreises Wesel Ingo Brohl. Die anwesenden Landtags- und Bundestagsabgeordneten zeigten Verständnis für die Anliegen der Wohlfahrtsverbände und nahmen die besorgniserregenden Berichte über finanzielle Engpässe und die möglichen Folgen für Bürger*innen in ihren Wahlkreisen sehr ernst. Der Landrat unterstützte die Forderung nach nachhaltigen Lösungen, um das soziale Netz im Kreis Wesel auch zukünftig zu sichern.

Ein zentrales Thema war die Frage, wie die notwendige Finanzierung der sozialen Angebote langfristig gesichert werden kann und welche Rolle Bund, Land und kommunale Ebene dabei übernehmen müssen. Es wurden erste Ansätze diskutiert, wie die politischen Entscheidungsträger sich für eine bedarfsgerechte Förderung der sozialen Strukturen im Kreis einsetzen können.

Die Wohlfahrtsverbände und die politischen Vertreter vereinbarten, den Dialog zu verstetigen und das Austauschformat im kommenden Jahr fortzuführen. Ziel ist es, gemeinsam an Lösungen zu sozialen Bedarfslagen zu arbeiten und die sozialen Angebote im Kreis Wesel auch langfristig abzusichern.

Foto: Andreas Fateh, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtspflege Kreis Wesel

Fachtag: Teams der OGs erhalten Impulse für den Alltag

Auch in diesem Jahr konnten die Teams der OGs der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken im Rahmen eines Fachtages ihren Erfahrungsschatz für den Arbeitsalltag erweitern. Wie im vergangenen Jahr gestalteten Dozenten von Your!Control den Tag. 40 Mitarbeitenden des Bereichs Schule (OGS und Schulsozialarbeiter) erlebten einen tollen Tag rund um das Thema Erlebnispädagogik. Neben einem gemeinsamen Frühstück und Mittagessen, konnten die Teams viele praktische Anwenden und Übungen selbst durchführen, die mit dem Thema Frustration, Motivation, Koordination und Gruppendynamik zu tun hatten. Jede Übung wurde im Nachhinein besprochen und es wurden die Anwendungsbereiche für die Schüler ausgelotet. Die Gelder für den Fachtag wurden durch Fördermittel der Diakonie RWL aufgestockt.

Neu: Drogenberatung ab sofort auch digital

Zusätzlich zur Beratung vor Ort bietet die Drogenberatung Dinslaken auch die Möglichkeit der digitalen Beratung: kostenlos, anonym und unter Einhaltung der gesetzlichen Schweigepflicht. Per Video, als Textchat oder auch per E-Mail kann von zu Hause am PC oder mit dem Smartphone mit den Fachkräften Kontakt aufgenommen werden und Beratung erfolgen.

Grundlage hierfür bietet das bundesweite Online-Portal DigiSucht (www.suchtberatung.digital), das in Nordrhein-Westfalen über die Suchtkooperation NRW koordiniert wird und professionelle, digitale Hilfe für Ratsuchende ermöglicht. Die Drogenberatung Dinslaken beteiligt sich an diesem Modellprojekt und möchte sowohl Drogenkonsument*innen als auch Angehörigen auf diesem Weg die Kontaktaufnahme erleichtern. Über DigiSucht kann man sich nach einer ersten Registrierung jederzeit in das Portal einloggen, um professionelle Beratung und Unterstützung zu erhalten.

WERTvoll arbeiten – menschenwürdig statt prekär!

Anlässlich des Welttages der menschenwürdigen Arbeit hatte das Team Beratungsstelle Arbeit/Kreis Wesel und das Arbeitslosenzentrum der Diakonie im Ev. Kirchenkreis Dinslaken eingeladen, um die Situation prekärer Beschäftigung zu thematisieren und gemeinsam öffentlich für gute Arbeit in allen Bereichen einzutreten. Denn Umgehung des gesetzlichen Mindestlohns, überhöhte Lohnabzüge, überlange Arbeitszeiten oder unrechtmäßige Kündigungen sind auch auf dem nordrhein-westfälischen Arbeitsmarkt leider immer wieder Realität. Die Entwicklungen in der Fleischindustrie vor einigen Jahren haben dringenden Handlungsbedarf offenbart, der inzwischen in Gesetzesverbesserungen mündete. Doch auch in weiteren Branchen, wie beispielsweise in der Paket- oder Reinigungsbranche, arbeiten Menschen stellenweise unter schlechten Arbeitsbedingungen.

Mit dem landesweiten Beratungsangebot für prekär Beschäftigte und Menschen in ausbeuterischer Beschäftigung stellt das MAGS Unterstützungsangebote für diejenigen bereit, die ihre Rechte nicht kennen oder sich selbst nicht zu helfen wissen. Die Beratungsstelle Arbeit unterstützt und berät Menschen in schwierigen Beschäftigungssituationen.